Ringer-Verbandsrunde 2016 war von Licht, aber auch von viel Schatten geprägt – 16 Teams schickten Sportler auf die Matten

Der SV Alemannia Nackenheim ist Meister der neuen Rheinland-Pfalz-Liga 2016. Die Ringer aus Rheinhessen setzten sich in zwei Finalkämpfen mit 23:15- und 35:4-Punkten deutlich gegen die Wettkampfgemeinschaft (WKG) Metternich-Rübenach/Boden durch. Nackenheim steigt damit in die neue Bundesliga auf.

Das Finale zwischen den Rheinhessen und den Ringern aus dem Rheinland war der Schlusspunkt einer Saison, die von großen Leistungsunterschieden bei den Vereinen, von fehlenden Ringern auf der Matte und von Vereinen, die nicht antraten geprägt waren. Erstmals gab es lediglich eine Liga in Rheinland-Pfalz, die in mehreren Gruppen in Vor-, Zwischen- und Endrunde den Meister und die Platzierungen ermittelte, aber letztendlich wohl nicht überzeugen konnte.

Nach dem Ende der Kooperation zwischen den rheinland-pfälzischen Ringer-Verbänden mit dem Saarland mit einer gemeinsamen Regional- und einer gemeinsamen Oberliga hatten sich die Verantwortlichen in der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Ringen Rheinland-Pfalz für den neuen Modus entschieden, um den Vereinen möglichst viele Kämpfe, gleichzeitig aber auch lokale Derbys zu ermöglichen. Und die Zahl der Mannschaften gab der ARGE durchaus auch Recht. Denn gingen 2015 in den drei Ringer-Ligen insgesamt zehn Teams auf die Matten, waren es 2016 in der Rheinland-Pfalz-Liga 16 Teams, die Mannschaften meldeten.

Doch im Verlauf der Saison zeigte sich, dass die Leistungsunterschiede doch sehr groß waren. Viele Kämpfe wurden bereits am grünen Tisch entschieden, weil Ringer fehlten oder die Mannschaften nicht antraten. Oft standen schon vorab die Ergebnisse fest, die Mannschaftskämpfe wurden zur Farce. Letztendlich konnten nur wenige Kämpfe sportlich wirklich überzeugen und die Zuschauer fesseln. Für 2017 wird die ARGE daher möglicherweise wieder zu einer Ober- und einer Verbandsliga zurückkehren, sofern sich genügend Vereine dafür finden.

Zum sportlichen Verlauf der Runde: In vier Vorrundengruppen startete die neue Rheinland-Pfalz-Liga in die Saison. In der Gruppe A siegte dabei die zweite Mannschaft des VfK Schifferstadt vor dem späteren Meister SVA Nackenheim. Dritter wurde mit deutlichem Abstand der KSC Friesenheim vor dem AV Speyer, der ohne Sieg blieb. In der Gruppe B siegte überlegen und ohne Niederlage die WKG Untere Nahe vor der neuen Wettkampfgemeinschaft Metternich-Rübenach/Boden. Dritter wurde hier die Rheinlandseiche Büdesheim, ohne Sieg blieb der AC Oberstein. In diesen beiden Gruppen starteten die früheren Regional- und Oberligisten. Daher qualifizierten sich hier die beiden Gruppenersten sofort für die Finalrunde.

In der Gruppe C siegte, ebenfalls ohne Niederlage, der AC Thaleischweiler, vor dem RSC Pirmasens-Fehrbach und dem ASV Ludwigshafen. Den letzten Platz belegte hier der ASV Pirmasens. In der Gruppe D wurde der ASV Mainz 88 III ohne Niederlage Gruppensieger vor den punktgleichen KSV Worms und WKG Metternich-Rübenach/Boden II. Den vierten Platz erreichte hier die zweite Mannschaft der WKG Untere Nahe vor dem zweiten Team des SVA Nackenheim. Aus diesen beiden Gruppen qualifizierten sich die beiden Gruppenersten für ein Qualifikationsturnier in Bad Kreuznach, bei dem die vier weiteren Endrundenteilnehmer ermittelt wurden. Dabei konnten sich der AC Oberstein, der AC Thaleischweiler, die Rheinlandseiche Büdesheim und die dritte Mannschaft des ASV Mainz 88 für die Finalrunde qualifizieren.

In der Gruppe 1 der Finalrunde erwies sich dann die WKG Metternich-Rübenach/Boden als das beste Team, das ungeschlagen den Gruppensieg einfuhr und damit ins Finale einrückte. Den zweiten Platz belegte hier der VfK Schifferstadt II vor dem AC Oberstein und dem ASV Mainz 88 III, der ohne Sieg blieb. In der Gruppe 2 setzte sich der SVA Nackenheim gegen die WKG Untere Nahe durch. Beide Teams gehörten zu den Favoriten auf den Meistertitel, trafen nun aber schon in der Endrunde aufeinander. Der Grund dafür war, dass der SVA in der Vorrunde gegen den VfK Schifferstadt nur vier statt der geforderten fünf deutschen Sportler einsetzte und damit am grünen Tisch den Kampf verlor. Dadurch reichte es nicht zum Gruppensieg und der Verein wurde als Tabellenzweiter in die Gruppe 2 eingeteilt. Hier setzte er sich dann deutlich gegen den Vorjahres-Regionalligisten von der Nahe durch. Den dritten Platz belegte hier die Rheinlandseiche Büdesheim vor dem AC Thaleischweiler, der ohne Sieg blieb.

Das Finale um den Meistertitel der Rheinland-Pfalz-Liga bestritten somit die WKG Metternich-Rübenach/Boden und der SV Alemannia Nackenheim, im kleinen Finale setzte sich die WKG Untere Nahe deutlich mit 32:6 und 40:0 gegen die zweite Mannschaft des VfK Schifferstadt durch. Die vier Finalkämpfe wurden dabei von einem Drei-Mann-Kampfgericht geleitet.

In den Platzierungsrunden der Rheinland-Pfalz-Liga siegte in der Gruppe 3 der AV Speyer punktgleich vor dem ASV Ludwigshafen. Den dritten Platz belegte hier die WKG Untere Nahe II vor dem KSV Worms. In der Gruppe 4 gewann ungeschlagen der KSC Friesenheim vor dem ASV Pirmasens und der zweiten Mannschaft der WKG Metternich-Rübenach/Boden. Den vierten Platz belegte der RSC Pirmasens-Fehrbach.

Insgesamt wurden von den 16 Teams 251 Sportler auf den Matten eingesetzt. Punktbester Ringer wurde dabei Shahbazyan Ashot vom ASV Mainz 88, der 15 seiner 16 Kämpfe gewinnen konnte.